AKKA Stempel blau 50
Refit

Nachdem wir im Winter 2004/2005 einige Dinge geandert und an unsere Ansprüche angepasst hatten, erhielten wir über Interessenten für andere HRs und über www.classic-hrs.com viele Fragen, was wir getan haben, warum, und wie. Daraus ergab sich die nachfolgende Liste. Natürlich haben wir viel mehr Dinge in die Hand genommen, gepflegt oder repariert. Hier finden sich die wichtigsten, großen Positionen

Teakdeck

Abnehmen des alten Decks in Eigenarbeit (Entfernen der Teakpfropfen und –Schrauben und Abklopfen der Teakstäbe )

Anschleifen des Decksuntergrundes, Spachteln der Schraublöcher

Teakdeck neu gelegt durch Werft
(in Sikaflex, geschraubt)
Cockpit und die Schiebelukgarage wurden neu verfugt  und geschliffen

Schandeckel

gerissene Abschnitte ersetzt bzw. ausgebessert

Edelstahl Tritt- und Schamfilschutz an einigen Stellen erweitert (z.B. an Festmacher- und Lippklampen)

Doradelüfter

Gehäuse der Doraden ersetzt
VETUS Kunststoff mit pulverbeschichteten Aluunterteilen

 

Doradeschächte mit Kunststoff ausgekleidet

Anker

Hauptanker 30 kg Bügelanker

Zweitanker 25 kg Delta

Heckanker 16 kg Brittany

Ankerkette (50m x 9,xx mm) gegen 80 m x 10 mm-Edelstahlkette getauscht

Ankerwinde ersetzt

 

Relingsstützen

Zementierung mit Epoxy nachbessern

Rigg

Durchsicht beim Mastenbauer. Umschaltung von Hydraulik auf manuellen Betrieb gängig gemacht.

Kutterstag (im Masttopp ansetzend) nachgerüstet

 

Neues stehendes Gut rundum

 

Genua-Rollanlage

Durchsicht beim Mastenbauer

 

Neue Furlingleine aus Dyneema

Segel

Bis auf Besan und die Genua 2 sind alle Segel neu, zusätzlich gab es eine neue Sturmfock, eine Arbeitsfock und den Gennaker

Rollgroß und Rollgenau erhielten UV-Schutz, die Genua zusätzlich eine Persenning für längere Liegezeiten.

Die alte 100%-Genua wurde zusätzlich auf Stagreiter umgerüstet

 

Genuaschiene erneuert (LEWMAR) und neue Genuaschlitten

Neue Seilzug-Holepunktverstellung

Unterwasserschiff

Entfernung der diversen Antifoulingschichten mit Peel-Away bis auf das Gelcoat

Anschleifen des Topcoats

Osmose-Prophylaxe nach West-System = 4 Schichten West-Epoxy mit Alu-Pulver bzw. Sperrschicht, danach 4 Schichten Coppershield als Antifouling

 

Ruder

Risse im Ruderblatt gespachtelt

 

Ruderlager

Neuer Ruderlagerzapfen aus Bronze gefertigt

Motor

gründliche Inspektion mit Prüfung Ventilspiel, Druckverlust, Kompression etc.

Kühlwasserkreislauf gesäubert

Elektrik

2x180 Ah Blei-Säure-Batterien im Bug für Ankerwinde und Bugstrahlruder ersetzt durch 2x150 AhSpiralbatterien

 

Windgenerator Superwind

2 x 120 Wp Solarpaneele (SOLARA) an der Reling

1 x 68 Wp Solarpaneel auf der Schiebelukgarage

 

Außenhaut

Der blaue HR-Streifen wurde neu gespritzt.

Gelcoatpflege mit NANOCOAT

Seitenfenster ausgebaut, poliert und mit neuer Rundschnurdichtung versehen

Die Gläser der Decksluken (Moonlight) wurden beim Hersteller BSI in Haderslev in neue Dichtungsmasse gelegt.

Die Alurahmen der feststehenden Cockpitverglasung wurden ersetzt

 

Inneneinrichtung

Matratzen

 

 

 

 

Salonpolster und -bezüge

Toiletten

Beide Baby-Blake Toiletten wurden komplett auseinandergebaut, gesäubert und mit neuen Dichtungssätzen versehen

 

Sonstiges

Alle Schrauben und Edelstahlelemente wurden gesäubert und an Poliermaschine poliert bzw.nach Bedarf ersetzt; die Hole-Arme der selbstholenden Winschen neu verchromt, die Festmacherklampen neu eloxiert.

 

 

Das alte Teakdeck hätte hinsichtlich der verbliebenen Stabdicke noch ein paar Jahre gehalten; allerdings haben wir schon im ersten Sommer viele, teilweise nur noch papierdünne Teakpfropfen und die entsprechenden Schrauben ersetzt. Vor allem aber löste sich die Fugengummierung, besonders bei seitlicher Belastung. Ausfräsen und neues Verfugen hätte ca. 50% der Kosten eines neuen Decks gekostet, daher die Entscheidung, das Deck zu erneuern.
Das blanke GFK-Deck wies keine Schäden auf!

Empfehlenswerte Pflegemaßnahme: Regelmäßige Behandlung des Teakdecks mit BORACOL, einer Borsalzlösung der Fa. Lavtox in Lauenburg

 

 

Der Schandeckel ist ein flaches U-Profil aus Teak, das mit Silikonmasse mehr oder weniger solide auf die Süllkante aufgebracht ist. Bei seitlicher Belastung kommt es leicht zu Schäden

 

 

Der Kunststoff war nach 18 Jahren teilweise brüchig bzw. gerissen, die Pulverbeschichtung der Unterteile unterwandert und korrodiert
Siebeinsatz des Innenteils teilweise korrodiert

Leider sind die neuen Siebeinsätze aus Kunststoff und das Plastiknetzgewebe sehr "zart" mit dem Rahmen verbunden, also Vorsicht bei der Montage.

 

Die inneren Doradeschächte waren mit Vinyl ausgekleidet, das sich gelöst hatte
Hierfür haben wir Mauerschachtauskleidung aus dem Baustoffhandel aufgeschnitten, angepasst  und mit Sikaflex eingeklebt – kostengünstig und sauber

 

 

Das gesamte Ankergeschirr wurde für Langfahrt größer dimensioniert. Mit dem Sprung von (zölliger) 9,x auf 10 mm Kette wurde eine neue Winde (LOFRANS, 1200W) notwendig, da wir für die alte (Lofrans1000 W) keine neue. passende Kettennuss mehr bekommen hätten.

Wir fahren am Heck nach Schwedenart eine Ankergurtrolle (50m) mit einem preisgünstigen Brittany-Plattenanker (16 kg), der bei Bedarf einen kurzen Kettenvorlauf bekommt.

 

 

Einige Stützen waren leicht wackelig oder ließen sich drehen

Die Sockel der Relingsstützen sind tief in die Bordwand/Süllkante eingelassen. Bei Belastungen, bei denen die Stützen nach innen gedrückt werden, kann es vorkommen, dass das untere, eingelassene Sockelende nach außen durch die Bordwand drückt bzw. dort Beulen verursacht

 

 

Der Rollmast ist eine Sonderausführung, die der Ersteigner bereits bestellt hatte.

 

Das neue Kutterstag bietet die Möglichkeit, eine kleinere Arbeitsfock oder Sturmfock unabhängig von der Rollanlage zu setzen.
Hierzu wurde ein Pütting mit einer Verankerung im Schott zum Ankerkasten gesetzt
..

Die Entscheidung für neues stehendes Gut war schwierig - letzten Endes entschied das Sicherheitsbedürfnis

 

 

Im Winter 2005/2006 wurde die Rollanlage beim Mastenbauer durchgesehen und gewartet. Lager wurden neu gefettet und gängig gemacht.
Einzelne, abstehende Kardeele des Drahtvorlaufs der alten Furlingleine hatten für Probleme beim Aus- und Einrollen gesorgt

 

 

Die neue Arbeitsfock hat sich bei herbstlichen Winden in der Ostsee schon als ideale Besegelung erwiesen

 

 

Die alte Genua lässt sich durch die Umrüstung sowohl im Rollprofil am Vorstag oder an Stagreitern am Kutterstag fahren.

 

Komfortmaßnahme. Die alten LEWMAR Genuaschlitten liefen ohne Delrin-Rutscheinlagen sehr hakelig, die Original-Einlagen sind nicht mehr erhältlich. Die Schienen selbst waren "noch gut", aber eben sehr gebraucht. Da die Schienen wegen der Erneuerung des Teakdecks ohnehin abgenommen werden mussten, haben wir sie ersetzt und uns auch die Holepunktverstellung erleichtert.

 

 

Auf den Zustand des Unterwasserschiffes waren wir gespannt, nicht nur wegen möglicher Osmose. Seeventile waren alle noch in Ordnung – hier sollte man bei Schiffen, die langfristig im Winter im Wasser bleiben (Holland, Mittelmeer) besonders hinschauen. An Schäden fanden sich die Spuren von einigen offensichtlichen Schärenberührungen aus AKKAs ganz frühen Tagen.

 

 

 

HR-Ruderblätter älterer Art (wir haben das auch bei den Typen 38, 382 und 352 gesehen) schauen manchmal erschreckend rissig aus, da sich über den Scharnierbändern der Spachtel löst. Das passiert auch nach dem Neuverspachteln wieder, was aber mehr eine optische als eine Funktionsbeeinträchtigung ist.

Im Sommer 2005 ist ein - wie wir jetzt wissen - HR-typischer Defekt aufgetreten: das untere Ruderlager hat so viel Spiel entwickelt, dass es ein sehr lautes, nicht genau zu ortendes Rumsen verursacht. Sehr beunruhigend, allerdings sind wir damit heile von Helsinki bis in die Schlei gesegelt – man gewöhnt sich dran... Wir hatten nur mit der Hand und Kraftaufwand das Spiel geprüft, im Nachhinein hätten wir schon aufgrund des Alters beim Refit des Unterwasserschiffes das Ruder herausnehmen und die Lager auf Spiel prüfen und ersetzen sollen.

 

 

Während der Sommerreise 2005 wurde die Original-Lichtmaschine gegen ein Austauschaggregat getauscht, die Diodenplatte war gebrochen und das Teil nicht mehr im Ersatzteilprogramm.

Zum Start der Sommerreise entdeckten wir durch Zufall, dass der Kühlwasserdurchsatz geringer als üblich ist – Teile eines vor Jahren gebrochenen Impellers hatten die Leitungen teilweise zugesetzt. Nachfolgend Reinigung der Leitungen und Ersatz der Dichtungen

 

 

720  Ah AGM-Batterien, auch ohne dass wir viele große Verbraucher betreiben (keine Mikrowelle, Tiefkühler etc.)
 


 

 

 

NANOCOAT scheint sich zu bewähren – war in der vergangenen Saison das Gelcoat schon nach kurzer Zeit matt (Pflege mit gewöhnlicher Politur), glänzt der Rumpf auch am Ende der Saison noch immer...

 

 

Die Eignerkojen wurden mit neuen Matratzen versehen. Dazu wurden Kaltschaummatratzen aus dem normalen Handel mit einem scharfen Messer zugeschnitten und die Überzüge entsprechend angepasst. Das Schneiden der Matratzen wäre mit einem Elektromesser leichter gewesen!

 

Vorschiffskojen und Salonpolster wurden mit neuen Polsterschaumelementen von Tedsen/Flensburg versehen, die auch den Stoff (Trevira CS von Markspelle, Schweden) lieferten. Fertigung der Bezüge in Eigenarbeit

 

Neuanschaffungen, die sich schon bewährt haben

Kartenplotter und Pathfinder Radar
von Raymarine

 

Gennaker 116 m2

Windsteueranlage
WINDPILOT Pacific Plus

Alugas-Flaschen

Kuchenbude

Sehr angenehm, selbst wenn wir nach wie vor die alten Papierkarten vor der Nase haben.Ohne letztere geht es nicht, schon mangels ausreichender Übersicht auf den kleinen Plotter-Displays. Radaroverlay ist ein Riesenvorteil bei Nebelfahrten

 

Sehr hilfreich bei leichten Winden zwischen 70% am Wind und Raumschotskursen

 

Sehr angenehm auf längeren Schlägen! Die Arbeit mit dem neuen Pinnenpiloten haben wir noch nicht ausprobiert - damit soll der stromfressende Autohelm bei Schwachwind und Vorwindkursen umgangen werden

 

Die Flaschen von CAGO sind preisgünstig und lassen sich leichter über die Reling hieven als die schweren Stahlflaschen. Wo sie nicht getauscht werden, kann man sie befüllen lassen oder muss sie mittels Hochdruckschlauch selbst befüllen.

11 kg reichen ca. 3-4 Monate (normaler Kochbetrieb incl. Brotbacken)

 

EMW in Rieseby hat uns außer einer sehr schönen neuen Sprayhood eine kleine, dreiteilige  “Kuchenbude” gefertigt, die von der Hinterkante der Sprayhood zur Steuersäule läuft, und uns nicht nur ausreichend Schutz in Marina und Ankerplatz bietet, sondern mit der man auch segeln kann.

Home Crew Schiff Ausrüstung Refit Bilder vom Refit Rundgang Berichte + Bilder Logbuch Position Links + Literatur Kontakt